Wilderness

Theatre Freiburg, May 2013/ Sophiensäle Berlin, June 2013/ Neues Theater am Bahnhof Dornach, Switzerland, November 2013/ Ausland Berlin, November 2013

Sarah Marguier ©2013

“Wilderness” is a sound poem for the end of the world. With one guitar and a microphone, two men suggest, inhabit and embody various fantasies of place, isolation and belonging in an imagined desolate dreamscape. Through fragments of possible narratives, Tommy Noonan and Thomas Jeker drift in a sometimes violent and sometimes tender relationship to each other and to the audience. “Wilderness” is part music concert, part Hörspiel, part dance performance and campfire story, wherein two people imagine a world that is both before and after our own.

 

 

Ist das Ende der Welt gekommen? Oder steht sie gerade am Anfang? In einer Mischung aus Hörspiel, Musikkonzert und Tanzstück weben Tänzer Tommy Noonan und Musiker Thomas Jeker ein feines Netz aus körperlichen und musikalischen Fragmenten, das klare Kategorien auszuhebeln scheint. Leben sie in einer prä- oder postapokalyptischen Zeit?

Schweres Atmen, Ringen nach Luft, mühevolles Filtern von Sauerstoff, der neues Leben verheisst oder altes Leben bewahrt. Langsame, fliessende Bewegungen, emporkommen, sich regen, Raum einnehmen-lebendig sein.
Zwei Lebewesen begenen sich, kommen sich näher, berühren sich, tasten sich ab, neugierig, überrascht, ängstlich zunächst, dann wie in einem Überlebenskampf fast verschmelzend schliessen sie endlich eine Art Frieden miteinander und mit sich selbst. Werden hier Menschen geboren oder sind sie dem sterben nahe? Sind es die ersten zwei Menschen oder die letzen zwei? Sind es überhaupt Menschen oder nur Lebewesen, die ihren Anfang oder das Ende erleben? Ist es der Beginn oder das Ende der Welt?? "Wilderness"haben Thomas Jeker und Tommy Nonen ihre musikalisch tänzerische Performance getauft, ein Begriff der vieles evozieren kann. Es sind Geräusche, Stimmungen und Bewegungen, die mannigfaltige Assoziationen hervorrufen.
Noonen, mit Mikrofon und Verstärker ausgestattet, produziert mit seiner Stimme teils vieldeutige schnurrende, pfeifende, brausende Geräuschkulissen, die geheimnisvoll spirituelle Bilder erzeugen. ERlässt einen Schmetterling entstehen, der von der Schönheit des erblühenden Lebens und der Wandlung erzählt, mal scheinen Flugzeuge über den Köpfen zu kreisen, die endgültige Zerstörung andeuten. Archaische tranceartige Tanzbewegungen lassen an Indianerrituale denken, den Versuch mit der Natur eins zu werden. Es ist nicht auszumachen, ob hier der Anfand der Menschheit dargestellt wird oder ein Zustand nach der Apokalypse. Dazwischen werden Lieder gesungen, die ebenfalls von Leben und Tod handeln. Aber alles scheint jenseits der Gesellschaft statt zu finden und auf eine Art mystischen Naturzustand hinzudeuten. Die Zuhörer und Zuschauer sitzen im kahlen Raum der Kammerbühne kreisförmig auf schwarzen Kissen und sehen und lauschen. Manche sind irritiert, andere lächeln und je länger die Performance andauert, ist man zunehmend konzentriert auf das, was da passiert. Was "Wildnis" hier bedeutet, bleibt abstrakt, so abstrakt wie das Leben oder die Natur selbe. Ein kurzer intensiver Trip, der die Beziehung von Leben und Tod, Mensch, Tier und Natur wortwörtlich in den Raum stellt.

Andreas Lips, Der Bewegungsmelder
Cast & Crew
Choreography, Music and Performance
Tommy Noonan & Thomas Jeker
Stage and Light Design
Carl Faber
Costume Design
Sarah Marguier
Audio: Wilderness (excerpts&sketches)

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Video: Wilderness (exerpts)

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Wilderness